Atembehandlung
Atempraxis Herrling
Ich praktiziere Atemtherapie nach Herta Richter
Herta Richter hat eine besondere Form der Atemarbeit als Körpertherapie und Gruppenarbeit entwickelt und viele Jahre im Atemhaus in München gelehrt. Sie beruht maßgeblich auf dem Wissen und Erfahrungsschatz ihrer großen Lehrmeister*innen, allen voran dem Atemdoktor Johannes Ludwig Schmitt, dem Atemtherapeut Cornelis Veening und der Lehre des Erfahrbaren Atems nach Ilse Middendorf. Ihre Nachfolgerinnen und jetzigen Atemlehrer*innen im Atemhaus haben mir diese Atemarbeit in einer drejährigen Ausbildung vermittelt.
„Der Atem findet zu seinem Flussbett, ist still und ruhig oder sprudelnd, wie ein frischer Quell.“
Herta Richter
Erfahrungsbasierte Körpertherapie
Atembehandlung
Stress und körperliche Anspannungen behindern den Atem
Im Gegensatz zu vielen anderen autonomen Körperfunktionen, wie z. B. unserem Herzschlag, können wir den Atem sehr stark beeinflussen und tun dies häufig unbewusst. Damit kommt dem Atem eine Besonderheit zu. Vielleicht kennen Sie das: wenn wir im Stress sind und unter körperlicher Anspannung stehen, kann der Atem stocken – wir sprechen dann von Kurzatmigkeit oder einem flachen Atem, d. h. wir halten den Atem regelrecht fest.
Das Gute dabei: Wir können jederzeit bewusst Einfluss darauf nehmen und den Atem verändern und wieder freigeben. Es geht darum, in diese Selbstwahrnehmung zu finden. Dabei kann ich Sie als Atemtherapeutin unterstützen und begleiten.
Einzelbehandlung
- Dauer 60 Minuten inkl. einem Vor- und Nachgespräch
- Die Behandlung findet auf einer Massageliege statt. Es sollte möglichst bequeme Kleidung getragen werden, damit der Atem frei fließen kann.
- Bei Interesse kontaktieren Sie mich gerne telefonisch oder per E-Mail.
Gespräch ohne Worte
Eine Atembehandlung ist wie ein Gespräch ohne Worte. Die aufgelegten Hände stellen Fragen an den Körper, die der Verstand nicht verstehen muss. Der Körper reagiert in seiner eigenen Weisheit auf die sanften Berührungen und die Antwort kann wie von selbst im Atem geschehen. So entsteht eine Art „Atemgespräch“ zwischen mir als Athemtherapeutin und der behandelten Person.
Die Atembehandlung spricht Körper, Geist und Seele gleichermaßen an und kann weit mehr als das Lösen von Spannungen im Körper bewirken. Unser Atem ist das Bindeglied von außen nach innen und umgekehrt: Er verbindet uns mit der Außenwelt und er verbindet uns mit uns selbst. Das Spüren dieser Verbindungen kann als sehr heilsam und wohltuend erlebt werden.
Richtig atmen lernen?
Bei der Atemtherapie nach Herta Richter geht es nicht darum „richtig“ zu atmen oder bestimmte Atemtechniken zu trainieren – eher das Gegenteil ist der Fall. Es geht vor allen Dingen darum, den Atem in seinen natürlichen Fluss finden zu lassen, ihn achtsam im Körper wahrzunehmen und aus sich selbst heraus frei strömen zu lassen.
Der Atem geschieht von selbst – einfach so.
Die Atmung ist eine autonome Körperfunktion. Sie wird vom zentralen Nervensystem gesteuert und geschieht ohne unser bewusstes Zutun von selbst. Unser Atem fließt einfach so – in einem fortwährenden Rhythmus von Einatem und Ausatem. Unser Atem reagiert auf alles, was wir tun: das ist gut und wichtig, denn so wird der Atemfluss permanent optimal auf die körperlichen Anforderungen in jedem Moment angepasst.
„Der Atem ist reaktionsfähig, wandelbar und kann sich den Gegebenheiten des Moments anpassen. Der natürliche Atem begleitet in feinster Anschmiegung mit immer neuen Formen, Rhythmen, Abwandlungen jeden körperlichen Lebensvorgang, jede äußere Bewegung, jeden Sinneseindruck, jedes Gefühl und jeden Gedanken. Alles bewegt den Atem, wie der Wind die Gräser bewegt.“
Herta Richter in „Vom Wesen des Atems“
Die Luft zum atmen
Atem ist Leben und Verbindung mit der Natur.
Die Luft, die uns umgibt, ist wie ein unsichtbares Band, über das wir alle miteinander verbunden sind – Pflanzen, Tiere und Menschen: Wir teilen uns alle dieselbe Atemluft!
Wenn wir einatmen strömt Luft durch unsere Nase oder unseren Mund in den Körper ein und wir nehmen Sauerstoff auf, den Pflanzen mit Hilfe von Sonnenlicht erzeugt haben. Über unsere Lungen, die sich wie ein Baum in kleinste Verästelungen verzweigen und an deren Enden sich die Lungenbläschen befinden, gelangt der Sauerstoff in unseren Blutkreislauf. In umgekehrter Richtung gelangt über diesen Weg Kohlendioxid aus unserem Blutkreislauf in die Lungen und über unseren Ausatem wieder an die Umgebungsluft.
Über winzige Spaltöffnungen in den Blättern nehmen Pflanzen Kohlendioxid aus der Luft auf. Daraus bilden sie mit Hilfe von Wasser Kohlenstoffverbindungen, aus denen sie Blätter, Stängel und Holz wachsen lassen – den dabei frei werdenden Sauerstoff geben sie wieder an die Umgebungsluft ab. Damit schließt sich ein ewiger Kreislauf von Geben und Nehmen, der uns ganz unmittelbar mit der Natur verbindet.
Bäume befreien ganz nebenbei die Luft von Staub und Schadstoffen, haben einen kühlenden Effekt und sind Lebensraum für zahlreiche Tierarten – das alles umso mehr, je älter und größer sie sind. Wenn wir uns das bewusst machen, können Mitgefühl und Dankbarkeit entstehen. Und vielleicht kann aus dem Spüren unserer permanenten Verbindung auch Wertschätzung gegenüber Bäumen und Pflanzen entstehen, welche – gerade in Zeiten von Klimawandel – eine lebenswichtige Rolle spielen.
Wir brauchen Pflanzen zum leben – als „grüne Lunge“ sorgen sie für nicht weniger als unsere reine Luft zum Atmen.